Rammelsbach. Für die 19 Schüler*innen der 5 b der Evangelischen Realschule Ortenburg war die Ernstfallübung der insgesamt neun Freiwilligen Feuerwehren rund um die evangelische Jugendbegegnungsstätte am Mittwoch, den 28. September ein Abenteuer. Sie waren dort auf ihren Kennenlerntagen und bastelten gerade an großen Dekorationskugeln als um 18.40 Uhr von Kreisbrandmeister des Landkreises Passau, Stefan Drasch für die umliegenden Feuerwehren Holzkirchen, Sandbach, Söldenau und Jägerwirth ein Feuernotruf ausgelöst wurde - die Sirenen der Umgebung heulten auf. Es wurde ein Zimmerbrand simuliert.
Schnell wurden die Kinder von Klassenleiterin Regina Wensauer zur Sammelstelle gebracht. Lehrer Simon Göhl und zwei Kinder versteckten sich freiwillig im Gebäude. Nach nur sechs Minuten war die erste Feuerwehr am Einsatzort und begann mit Löscharbeiten. Eine beachtliche Leistung, fand der Kreisbrandmeister. Schlag auf Schlag trafen auch die anderen Feuerwehren ein, Schläuche wurden gelegt, und mit der Rettung der „Eingeschlossenen“ und der Evakuierung der Kinder nach Holzkirchen ins Gemeinschaftshaus begonnen, wo sie versorgt wurden. Stromaggregate ratterten, das Gelände rund um die Jugendbegegnungsstätte wurde in grelles Flutlicht getaucht.
Zwei Feuerwehrmänner mit Atemschutzgeräten holen die noch „vermissten“ Personen aus dem Gebäude.
Dem nicht genug löste Kreisbrandmeister Drasch einen weiteren Feuernotruf aus: Waldbrand. Damit wurden die Tanklöschfahrzeuge Feuerwehren aus Vilshofen, Ortenburg, Königbach, Voglarn und Schalding r. D. angefordert. Die Übung wurde zum Großeinsatz. Teiche wurden angezapft und zusätzliches Löschwasser im Pendelverkehr herangefahren.
Bei solchen Ernstfallübungen wissen nur wenige Bescheid, erst kurz vor dem Eintreffen am Einsatzort erfuhren die Feuerwehren über Funk, dass es sich um einen simulierten Einsatz handelt. Rund zweimal im Jahr werden solche Übungen ausgelöst. Sie sind wichtig um die Ausrüstung und das Zusammenspiel der Feuerwehren zu testen, erzählt Drasch. Und auch der Dienstellenleiter der Polizei Vilshofen, Wolfgang Maierhofer war gekommen um sich ein Bild von der Einsatzbewältigung zu machen. Denn im Ernstfall müsse das Zusammenspiel von Polizei und Feuerwehr klappen, so der Polizeichef.
Auch das Nebengebäude der evangelischen Jugendbegegnungsstätte Rammelsbach wird gelöscht.
Die evangelische Jugendbegegnungsstätte Rammelsbach, die erst kürzlich brandschutztechnisch aufwendig saniert wurde, hatte die Feuerwehr ganz bewusst für die Übung ausgewählt. Das Haus steht mitten im Wald, ist nur über eine Stichstraße zu erreichen, und es gab genügend Personen zu „retten“. Solche Herausforderungen müssen in einer Übung durchgespielt werden. So sei der neue mobile Faltbehälter für das Löschwasser der FFW Holzkirchen getestet worden, erzählte Einsatzleiter Benjamin Haslinger und gibt sich mit dem Gesamtablauf zufrieden.
Die Klasse 5 b hat die Feuerwehr hautnah miterleben können und ist wieder wohlbehalten zurück. Kreisbrandmeister Stefan Drasch dankt den Kindern, dass sie so gut mitgespielt haben.
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Text und Fotos: Hubert Mauch